Mike Resnick

 






Lara Croft Tomb Raider - The Amulet of Power
Del Rey, 2003; ISBN: 3833210850


Deutsche Übersetzung: 
Lara Croft Tomb Raider - Das Amulett der Macht
Dino Entertainment, 2004

Kategorie: Abenteuer/ Weibliche Abenteurer/ Lara Croft
Zeit: Gegenwart

Kaum hat Lara Croft in Ägypten ihren Kampf gegen Seth (im Spiel The Last Revelation) ausgestanden, wartet schon ein neues Abenteuer auf sie: Dem Archäologen Kevin Mason gelingt es, sie unter den Trümmern des Tempels in Edfu auszugraben und sie in ein Kairoer Hospital zu bringen. Gerade wieder bei Bewußtsein, muß die Britin allerdings schon die Anschläge von geheimnisvollen Attentätern abwehren, die, wie Mason ihr erklärt, bei ihr das Amulett von Mareish vermuten. Dieses Amulett soll über mächtige Kräfte verfügen und sich einst im Besitz des Mahdi befunden haben. Seit dem Fall der sudanesischen Stadt Khartum allerdings gilt es als verschollen. Gemeinsam mit Kevin versucht Lara - trotz der Bemühungen der unterschiedlichen interessierten Parteien- nach Khartum zu reisen, um dort Hinweise auf den Aufenthaltsort des Amuletts zu finden.

Dieser Roman veranlaßt mich zu einer wesentlich subjektiveren und längeren Beurteilung als sie üblicherweise auf meiner Homepage zu finden ist. Zunächst einmal muß ich erwähnen, daß ich seit nahezu der ersten Stunde ein begeisterter Fan der Tomb-Raider-Spiele bin. Was mich an ihnen stets faszinierte, war die gelungene Mischung aus Abenteuer, Action, Rätseln und Geheimnissen, der detailiert ausgearbeiteten und recherchierten Kulissen, der Notwendigkeit, sich selbst das Oberstübchen zur Lösungsfindung zu zerbrechen und einer kleveren und schlagfertigen weiblichen Abenteurerin als Spielfigur. Diese genannten Faktoren, die sich beim Medium Computerspiel selten so gut wie bei Tomb Raider finden lassen, sollten im Medium Buch und in einem Abenteuerroman eigentlich ihre ideale Plattform haben, aber bedauerlicherweise wurde in The Amulet of Power nur der Action-Aspekt verwertet. Wenn auch an der Idee, die der Handlung zugrunde liegt, nicht zu mäkeln ist und die historischen Hintergründe sicher gewissenhaft recherchiert sind, so hat Mike Resnick es doch verpaßt, eine fesselnde Atmosphäre für jene Leser zu erzeugen, für die sich Lara Croft durch mehr definiert als durch ihre Fähigkeit, sich ihren Weg quer durch Nordost-Afrika freischießen zu können. Keine Hinweise, damit der Leser selbst knobeln kann, kein Aufenthalt an oder ausführliche Beschreibung von irgendwelchen faszinierenden Stätten, obwohl Ägypten und der Sudan jede Menge davon zu bieten hätten, und nicht zuletzt die Reduzierung der Hauptfigur auf ihre physischen Attribute und Fähigkeiten - wenig Bedarf für Kombinationsgabe und ihre Kenntnisse als Archäologin. Langweilige Lektüre ist The Amulet of Power zwar nicht, aber eine einseitige. Wem Action und eine schnell fortschreitende Handlung genügen, wird mit dem Roman zufrieden sein. Allen anderen -vor allem Tomb-Raider-Fans- ist zu empfehlen, bei den Spielen zu bleiben, um eine Enttäuschung zu vermeiden.

weitere Romane aus der Reihe: 
2
E.E. Knight: The Lost Cult
3 James Alan Gardner: The Man of Bronze

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