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Pig
in a Park/ The Spy Who Kissed Me
Hard Shell Word Factory, 2001 (1998); ISBN: 075990393X
Deutsche Übersetzung:
-
Kategorie: Romantic Suspense/ Agenten und Spione/ Humor
Zeit: Gegenwart |
Wenn eine Frau mit 34
noch Single ist, mit Mutter und geschiedener Schwester in einem Haus
lebt und ihr Geld als Illustratorin einer Kinderbuchreihe verdient,
deren Hauptfigur eine Kakerlake ist, spricht das nicht gerade für ein
aufregendes Dasein. Aber Isabel Stanley, genannt Stan, gehört zu den
Frauen, die ihr Leben selbst gestalten: ob als Keyboarder in einer
Teenager-Band, Organistin für den Kirchenchor oder durch die
Versuche, die Verabredungen, die ihre Mutter ständig für sie trifft,
zu umschiffen - langweilig wird ihr nicht. Doch als sie eines abends
mit dem Mercedes ihrer Schwester auf dem Heimweg in eine Schießerei
gerät, ein Mann durch das Sonnendach des Wagens praktisch auf ihren
Schoß fällt und kurzentschlossen das Fahrzeug und sie für die
Flucht vor seinen Verfolgern mißbraucht, ist das selbst für die
nicht auf den Mund gefallene Stan -fast- zuviel. Trotzdem ist sie
geistesgegenwärtig genug, um den angeschossenen Kelvin Kapone erst
mal von ihrem Tierarzt zusammenflicken zu lassen und dann
sicherheitshalber zu sich nach Hause zu bringen. Doch obwohl Kelvin am
nächsten Morgen verschwindet, ist Stan aus der Affäre noch nicht
heraus. Denn nicht nur Kelvin taucht immer wieder unerwartet -aber
durchaus erhofft- auf, auch seine Verfolger, die in ihr eine gefährliche
Augenzeugin vermuten, und die Polizei stellen Stan nach, denn plötzlich
hat man es auch noch mit zwei Morden zu tun. Doch der schönste
Nebeneffekt der Aufregungen: Verehrer aller Altersgruppen stehen bei
der plötzlich so begehrenswerten Stan Schlange für eine Verabredung.
Und die kostet das liebend gern aus.
Turbulent,
kurzweilig und witzig schildert Pauline Baird Jones das Abenteuer
einer sympathischen, schlagkräftigen und humorvollen Protagonistin
aus der amerikanischen Vorstadt. Spannung ist durchaus enthalten,
allerdings nicht die vorrangige Komponente in diesem Roman. Diese ist
vielmehr die Komik, wenn zwei völlig fremde, aber durchaus ebenbürtige
Menschen plötzlich durch den Zufall zusammengeworfen werden. Jones
gelingt es darüber hinaus, einige äußerst prickelnde Szenen zu
schaffen, ohne explizit auf Sex einzugehen. Sehr empfehlenswerte Lektüre,
auch -oder gerade- als Gegenmittel für ein Stimmungstief.
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The
Last Enemy
Hard Shell Word Factory, 1999; ISBN: 0759903596
Deutsche Übersetzung:
-
Kategorie: Romantic Suspense/ Auf der Flucht
Zeit: Gegenwart |
Liebesromanautorin
Dani Gwynne ist die einzige Zeugin eines Mordes, den ihr Ex-Schwager
an einer jungen Frau beging. Seitdem lebt sie in Erwartung des
Prozesses im Zeugenschutzprogramm unter der Bewachung durch ein Team
von U.S. Marshalls. Der Tag ihrer Aussage steht kurz bevor, als Danis
schlechte Vorahnungen und böse Träume sich bewahrheiten und der
vermeintlich sichere Unterschlupf von dem angeheuerten Killer Hayes
entdeckt wird. Nur einer Reihe von glücklichen Umständen verdankt es
Dani, daß sie Hayes entkommen kann, während er das anwesende Team
von Marshalls ermordet. Fortan traut Dani keinem mehr, sondern
beschließt, ihre Sicherheit und ihr Überleben selbst in die Hand zu
nehmen. Deputy Marshall Matthew Kirbys Team sollte Dani an diesem
Abend übernehmen, aber seine arrogante Art, sie zur Rückkehr
aufzufordern, weckt in Dani wenig Neigung dazu. Nicht nur dem sie
verfolgenden Killer, auch Kirby und seinen Leuten kann die
einfallsreiche Dani mit Hilfe ihrer Internetkontakte immer wieder
entwischen und zeigen, was in einer Liebesromanautorin alles steckt.
Doch schließlich führt sie eines ihrer Manöver ausgerechnet zu
Hayes....
The
Last Enemy wartet mit einem temporeichen Erzählstil und einer
weiblichen Hauptfigur auf, die man von Pauline Baird Jones schon aus Pig
in a Park gewohnt war. Der Witz, die überzeugenden Charaktere
und die spannende Handlung wären ein fesselndes und sicher schnelles
Lesevergnügen, wenn nicht der -gelinde gesagt- ungewöhnliche Stil
der Autorin beim Satzbau und der unberechenbare Umgang mit Pronomen wäre
- diese benutzt sie nämlich entweder gar nicht oder gleich doppelt,
was dazu führt, daß man -selbst als geübter Originalleser- nahezu
jeden Satz mehrmals lesen muß, um seine Aussage zu erfassen. Auf die
Dauer ist das bei der Lektüre eines Romans ebenso lästig wie die
sich häufenden orthographischen oder sonstigen grammatischen Fehler.
Einmal mehr gewissenhaft vor dem Druck durchlesen hätte dem sicher
entgegengewirkt. Abgesehen von diesen Mängeln allerdings ist der
Roman als Thriller mit einem Hauch Romantik für die Freunde dieses
Genres durchaus zu empfehlen.
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