Matthew Reilly

 






Contest
St. Martin's Press, 2003; ISBN: 0312286252


Deutsche Übersetzung: 
Showdown
Ullstein, 2002

Kategorie: Phantastisches/ Action
Zeit: Gegenwart

Völlig überrumpelt findet sich der Radiologe Stephen Swain mit seiner kleinen Tochter mitten in einem tödlichen Spiel wieder: Alle tausend Jahre berufen Außerirdische einen Wettkampf zwischen den sieben intelligenten Rassen des Universums ein, und dieses Mal wurde die Erde als Austragungsort und Swain als Vertreter für die Menschen bestimmt. Unbemerkt wird dafür die nächtliche New York Public Library als Kampfplatz hermetisch abgeriegelt und die sieben Kämpfer nacheinander hineinbefördert. Doch von da an geht dieses siebte Turnier nicht wie gedacht. Denn ungewollt wird auch Swains Tochter Holly mit an den Schauplatz teleportiert, und dann bricht einer der Teilnehmer skrupellos die Regeln. Unvorbereitet und nur mit seinem Verstand als Waffe muß Swain nun also nicht nur um sein eigenes Leben kämpfen, sondern auch Holly und andere unschuldig verwickelte Menschen beschützen. Denn den Kampfplatz betreten sieben Kämpfer, aber nur einer der Teilnehmer darf ihn lebend verlassen... 

Schon in seinem Erstlingswerk finden sich die typischen Charakteristika von Matthew Reillys Stil. Das sind eine phantastische Grundidee für die Handlung, jede Menge Action und ein so hohes Tempo, daß nicht nur bei seinen Protagonisten, sondern auch bei dem Leser der Puls erheblich steigt. Natürlich sind einige Elemente und Wendungen im Laufe des Romans nur schwer zu glauben und zu verdauen. Aber bei "Contest" handelt es sich schließlich um Fiktion, und da sind der Einbildungskraft eines Autors kaum Grenzen gesetzt. Der Roman fesselt und liest sich nicht nur schnell, die Sprache ist so bildhaft, schnörkellos und dabei präzise, daß sich vor den Augen des Lesers beinahe ein Actionfilm abzuspielen scheint. Besonders für einen Debütroman ist "Contest" gelungen und jedem zu empfehlen, der gegenüber actionlastiger und phantastischer Literatur offen ist.  

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Seven Deadly Wonders/ Seven Ancient Wonders
Pocket Books, 2006; ISBN: 1416505067


Deutsche Übersetzung: 
Das Tartarus-Orakel
Ullstein, 2007

Kategorie: Abenteuer/ Action
Zeit: Gegenwart

Viele Erzählungen und Legenden ranken sich um den Schlußstein der Großen Pyramide von Gizeh. Eine dieser Mythen berichtet von einer immensen Macht, die dem Stein innewohnte und vor mehr als viertausend Jahren die Erde vor einer Katastrophe bewahren konnte. Nun kündigt sich die gleiche Gefahr erneut an. Doch inzwischen ist der Schlußstein verschwunden - angeblich wurde er auf Geheiß Alexanders des Großen zerlegt und die Teile in den sieben Weltwundern der Antike versteckt. Sieben Tage vor der angekündigten Solarkatastrophe, die die Erde nun bedroht, starten drei rivalisierende Gruppen die größte Schatzsuche der Welt: Amerikaner unter der Leitung des gewissenlosen Militärs Judah Marshall, ein Bündnis einzelner europäischer Staaten unter der Leitung des vom Vatikan beauftragten Priesters del Piero und eine kleine Gruppe von Vertretern "kleiner" Staaten, die vor allem verhindern wollen, daß eine der anderen Parteien ihre Hand auf eine solch unvorstellbare Kraft wie die des Pyramidensteins legen kann und damit die anderen Nationen dominiert. Diese Gruppe wird angeführt vom Australier Jack West und seinem Lehrer Professor Max Eppen. Sie sind im Besitz der Callimachus-Schriftrolle, die den Weg weist zu den Verstecken jener Weltwunder, die als im Laufe der Zeit verlorengegangen oder völlig zerstört galten, tatsächlich aber noch von den Ägyptern teilgerettet und verborgen wurden und durch die genialen Tarn- und Sicherheitssysteme ihrer Baumeister heute noch beschützt werden. Die Jagd beginnt im Sudan, wo West und sein Team die Überreste des Kolosses von Rhodos zu finden hoffen. Doch das Betreten jedes Verstecks wird nicht nur durch die antiken Fallen, die es zu überwinden gilt, sondern auch durch die europäischen und amerikanischen Gegner zu einem lebensgefährlichen Kräftemessen. 

Elliptischer Satzbau, Präfixe wie "hyper" und "super", viel kursive Schrift und Ausrufezeichen sind die sprachlichen und formalen Kennzeichen von Seven Deadly Wonders. Durch diese Elemente wird dem Leser sogleich unmißverständlich verdeutlicht, in welchem Genre sich Matthew Reillys Roman bewegt: Action. Auch der Handlungsaufbau unterstützt dies, denn bei der Jagd nach den Überresten der sieben Weltwunder spart der Autor nicht mit der Präsentation von moderner Ausrüstung, Waffensystemen und unterschiedlichsten ps-starken Fahrzeugen. So kommen die eigentlichen Abenteuer-Elemente leider zu kurz: Die Rätsel werden schnell gelöst, Fallen umgangen oder entschärft - diese Herausforderungen schildert Reilly zwar als bedrohlich aber auch als relativ einfach zu überwinden für seine Protagonisten. Die Idee, eine gigantische Schatzsuche mit den sieben Weltwundern der Antike zu verknüpfen, ist originell und spricht für die Phantasie des Autors, aber gerade dieser Stoff hätte so viel mehr hergegeben. Schade. Doch zugegeben: Der Roman ist spannend und deswegen legt man das Buch nur unwillig aus der Hand, solange nicht das Ende wenigstens eines Kapitels erreicht ist.  

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The 6 Sacred Stones
Pocket Books, 2008; ISBN: 1416570942


Deutsche Übersetzung: 

Die Macht der sechs Steine

List, 2008; ISBN: 3471300104

Kategorie: Abenteuer/ Action
Zeit: Gegenwart

Kaum zwei Jahre nach der Jagd auf den Schlußstein der Großen Pyramide ist das Team um Jack West völlig unerwartet wieder gefordert. Denn offenbar war das Ritual, mit dem Jacks Leute die Zerstörung der Welt damals abgewenden zu haben schienen, nur der Anfang eines viel größeren Abenteuers: Um der drohenden Gefahr durch eine "Schwarze Sonne" entgegentreten zu können, muß auf der Erde eine gigantische Maschine aktiviert werden, und dazu braucht es sechs geheimnisvolle Steine, "Säulen", die an sechs verschiedenen Orten auf der Erde plaziert werden müssen. Wieder drängt die Zeit und wieder sieht sich das Team mächtigen Gegnern ausgeliefert. Chinesen, Saudis und andere Verbündete hat der "Wolf", ein abtrünniger amerikanischer Militär, im Wettlauf um die sechs Steine vereinigt. Wests Team hingegen muß sich nach dem Verlust einiger seiner Mitglieder neu formieren und muß nun auch Mitstreitern vertrauen, deren Loyalität nicht bewiesen ist. Die Jagd nach den ersten beiden der sechs Steine führt nach China, Stonehenge, Abu Simbel und in den kongolesischen Dschungel. Überall erwarten die Gruppe nicht nur ihre Gegenspieler, sondern auch die uralten Fallen, Rätsel und andere Herausforderungen in den einzelnen Verstecken der Steine und der Maschine. 

Noch deutlicher als das vorausgegangene Seven Deadly Wonders ist The 6 Sacred Stones pure Action. Wieder rüstet Matthew Reilly seine Romanfiguren mit allerlei technischen Spielereien, Sprengstoffen, Waffen und Fortbewegungsmitteln für Wasser, Land und Luft aus, und wieder haben die Helden diese auch nötig angesichts der lebensgefährlichen Situationen, in die sie von Schritt zu Schritt geraten und der tödlichen altertümlichen Verliese und Fallen. Bei soviel Action bleibt nicht viel Raum für Charakterbeschreibungen, und so sind auch hier wieder die Guten gut und die Bösen schlecht, eine simple Schwarzweißmalerei, die oft überzogen ist in der schon übermenschlichen Heldenhaftigkeit des Protagonisten Jack West einerseits und der Skrupellosigkeit, dem Wahn oder Fanatismus seiner Gegenspieler andererseits. Aber in Reillys Action-Abenteuern definieren sich die Charaktere nun mal ausschließlich über ihre Taten und Worte, tiefe Einblicke in ihre Gedankenwelt und das Gefühlsleben sind damit nicht weiter nötig. In der Handlung knüpft Reilly fast nahtlos an den Vorgängerroman an und führt ihn stimmig fort, wenn auch in The 6 Sacred Stones, bedingt durch das Aufsplittern des Teams, die Geschichte verschiedene Handlungsstränge aufweist. Der Einfallsreichtum und die Phantasie des Autors sind wieder einmal verblüffend und einer der Hauptgründe, warum der Roman bis zur letzten Seite spannend ist, den Leser an das Buch fesselt und sogar das Cliffhanger-Ende nach knapp 570 Seiten erträglich macht. Für Liebhaber des Action-Abenteuers ist der Roman definitiv ein Muß und wird sicher hohe Erwartungen an die Fortsetzung wecken.

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The 5 Greatest Warriors
Pocket Books, 2010; ISBN: 1439160770


Deutsche Übersetzung: 

D
er fünfte Krieger
Ullstein, 2011; ISBN: 3548283284

Kategorie: Abenteuer/ Action
Zeit: Gegenwart

Kaum hat sich Jack West aus der nahezu ausweglosen Situation am zweiten Vertex in Südafrika gerettet, muß er den Wettlauf gegen die Zeit und die zahlreichen konkurrierenden Gruppen, die ebenfalls auf der Jagd nach den machtversprechenden "Säulen" sind, wieder aufnehmen. Fieberhaft sucht das wiedervereinte Team um Jack nach den Aufenthaltsorten der noch fehlenden Säulen. Eine niedergeschriebene Prophezeiung aus Abu Simbel gibt ihnen wertvolle, wenn auch mysteriöse Hinweise auf deren Verbleib und stellt eine Verbindung zu fünf der mächtigsten Männer der Geschichte her. Während Jacks Team die Rätsel zu lösen versucht und sich den mit tödlichen Fallen und Prüfungen gesicherten Verstecken der weiteren Vertices stellt, kreuzen sich ihre Wege auf fatale Weise mit denen ihrer Gegner, die aus den unterschiedlichsten Motiven den Wettlauf um die mächtigen Steine für sich entscheiden wollen. 

Zwei Jahre lagen zwischen der Veröffentlichung von Matthew Reillys The 6 Sacred Stones, welches in einer hochspannenden aber ungeklärten Situation endete, und der heißersehnten Fortsetzung, in der der Leser endlich erfahren würde, wie Jack West und seine Gefolgsleute das Abenteuer zum Abschluß bringen würden. Angenehm überraschend, aber vielsagend über die Qualität der Geschichte ist, wie Reilly trotz dieser erheblichen Zeitspanne an den Vorgängerroman anknüpfen kann mittels nur weniger Seiten Zusammenfassung zu Beginn von The 5 Greatest Warriors, so daß der Leser sich nahezu von der ersten Seite an wieder in das Abenteuer verstrickt wiederfindet. Und nicht nur durch das Lesetempo und die fesselnde Geschichte erweist sich dieser Roman als ein typischer Matthew Reilly: Alles, was man von diesem Autor erwarten kann, steckt in The 5 Greatest Warriors drin: rasante Action, die kaum Zeit zum Atemholen läßt, unglaubliche Herausforderungen, technische Spielereien, unbeschreiblich skrupellose und grausame Gegner und phantastische Schauplätze, Fallen und Prüfungen. Und das ist es dann auch, was den Leser im Grunde am meisten beeindrucken muß: Denn man mag von Matthew Reillys lautmalerischem, "comichaftem" Schreibstil  halten, was man will, der ist nicht jedermanns Sache. Doch seine unglaubliche Phantasie, seine Ideen und die Vorstellungskraft, die Reilly besitzt und -wichtiger noch- die er so unterhaltsam für den Leser zu Papier zu bringen vermag - das ist schon ein besonderes Talent. Es macht jedes seiner Bücher zu einer empfehlenswerten, kurzweiligen und höchst unterhaltsamen Lektüre für den abenteuerhungrigen Leser. The 5 Greatest Warriors ist da keine Ausnahme und weckt Appetit auf -hoffentlich bald folgende- weitere Abenteuer um Jack West.

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