als Meg Cabot
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Victoria
and the Rogue
Avon Books, 2003; ISBN: 006000553X
Deutsche Übersetzung:
Victoria
und der Graf
Bertelsmann,
2006
Kategorie:
Romantik & Liebe/ Regency/ für Jugendliche
Zeit: Regency |
England 1810: Fast
ihr ganzes Leben hat die sechzehnjährige Lady Victoria Arbuthnot bei
ihren drei Onkeln in Indien verbracht. Doch als ihre ständigen
besserwisserischen Einmischungen selbst denen zu viel werden, schicken
sie sie zu ihrer Tante nach London, damit sie dort in die Gesellschaft
eingeführt wird und möglichst bald einen Ehemann findet. Doch
Victoria geht schon auf der Seereise nach England eine heimliche
Verlobung mit dem gutaussehenden Lord Malfrey ein. Damit ist nicht
jeder so zufrieden wie sie selbst, vor allem der unausstehliche
Captain Jacob Carstairs, ein weiterer Reisebegleiter und -wie sie zu
ihrem Leidwesen feststellen muß- enger Freund der Familie ihrer
Tante, unterläßt es bei keiner ihrer Begegnungen, Victoria vor dem
Charakter und den Absichten des Lords zu warnen. Als das Mädchen
schließlich selbst hinter die Wahrheit um ihren Verlobten kommt und
die Verbindung löst, hat sie aber Jacob einmal zu oft vor den Kopf
gestoßen. Dabei kann sie sich, als sie durch ihre leichtsinnige Art
in eine kompromittierende Lage gerät, an niemanden sonst um Hilfe
wenden.
Man
muß bei der Beurteilung von Victoria and the Rogue bedenken,
daß es sich um einen Roman aus einer Reihe für junge Mädchen
handelt. Entsprechend wird eine romantische Geschichte frei von verfänglichen
Szenen erzählt, und alles in allem ist der Roman unterhaltsam und
witzig durch die kuriosen Handlungen einer ausgesprochen unabhängig
handelnden und denkenden Hauptfigur und ihre Auseinandersetzungen mit
dem Helden der Geschichte. Sie ist dennoch nicht ganz frei von einer
gewissen Naivität, die bei modernen Leserinnen dieses Alters wohl
kaum zu erwarten ist, ebenso wie von bestimmten
Unwahrscheinlichkeiten: Eine mit sechzehn Jahren volljährige und über
ihr Vermögen selbst bestimmende junge Frau? Ungestörtes Reisen über
den Kontinent, inbesondere an die Riviera, während sich tatsächlich
fast ganz Europa zu der Zeit mit Napoleon zu beschäftigen hatte?
Gerade in Literatur für Heranwachsende sollte man nicht achtlos
einbauen, was ein derart stark verfälschtes Bild der Zeit vermittelt!
Tatsächlich ist der Roman damit schon eher kundigeren Lesern zu
empfehlen, die zugunsten einer amüsanten Geschichte gegenüber
solchen Ungereimtheiten und Verfälschungen mal ein Auge zudrücken können.
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als Meggin
Cabot
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The
Guy Next Door
Pan Books, 2002; ISBN: 0330411896
Deutsche Übersetzung:
-
Kategorie: Romantik & Liebe/ Brief-/Email-Roman
Zeit: Gegenwart |
Mel
Fuller ist Journalistin mit Ambitionen: Noch darf sie beim New York
Journal nur die Klatschkolumne auf Seite 10 schreiben, aber sie ist
fest entschlossen, ihren Redakteur davon zu überzeugen, sie an die
"harten Sachen" zu lassen. Diese Pläne geraten in den
Hintergrund, als Mel eines Morgens ihre achtzigjährige Nachbarin
niedergeschlagen in deren Wohnung vorfindet. Bis die alte Dame aus dem
Koma aufwacht, übernimmt Mel die Sorge für deren zwei Katzen und die
Dogge Paco und versucht, Mrs. Friedlanders einzigen Verwandten, ihren
Neffen Max, zu benachrichtigen. Dieser ist Starfotograf, nimmt sich
gerade mit einem Model eine Auszeit an einem tropischen Strand und hat
wenig Neigung, die Idylle zu verlassen, um sich um die Angelegenheiten
seiner alten Tante zu kümmern. Also kontaktiert er seinen Freund
John, damit dieser sich als fürsorglicher Neffe ausgibt, und da John
Max einen Gefallen schuldet, läßt er sich darauf ein. Als sich die
Nachbarin dann als reizende junge Frau herausstellt, braucht es nicht
lange, bis sich John in Mel verliebt. Doch das falsche Spiel belastet
sein Gewissen, und es hilft wenig, daß sowohl Mels wie auch Johns
Freunde, Kollegen und Familie regen Anteil an der sich entwickelnden
Romanze nehmen und den beiden mit allerlei Ratschlägen -ungefragt-
zur Seite stehen.
The
Guy Next Door ist ein Email-Roman der Autorin Meg Cabot, die hier
als Meggin Cabot schreibt. Obwohl sich die Geschichte -erzählt allein
durch hin- und hergeschickte Emails der Romanfiguren- deutlich
schneller lesen läßt als normale Romane, überzeugt sie nicht völlig
von der Wahl dieser Form, zumindest nicht für einen Liebesroman: Der
Witz ist da, der unbekümmert-flotte Stil der Autorin ebenfalls, aber
es entgehen dem Leser doch einige Dinge, die man bedingt durch die
Natur eines Email- oder Briefromans nun mal nicht gut genug
wiedergeben kann. Empfehlenswert bleibt der Roman für den Leser, der
nach einer schnellen Lektüre für zwischendurch sucht.
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