Lyn Hamilton

 






The Maltese Goddess
1998

Deutsche Übersetzung: 
Die Malteser Göttin
Econ, 1999; ISBN: 3612276115

Kategorie: Verbrechen auf Reisen/ Kunstkrimi/ Lara McClintoch
Zeit: Gegenwart

Der berühmte Architekt Martin Galea ist charmant, aber schwierig. Trotzdem ist er in Lara McClintochs Antiquitätengeschäft in Toronto ein gerngesehener Kunde. Und als er Lara bittet, mit den neuerworbenen Antiquitäten seine Villa auf Malta bis zu einem wichtigen Empfang einzurichten, geht sie schnell darauf ein. Nicht zuletzt gibt den Ausschlag, daß sie so den bitterkalten kanadischen Winter gegen das mediterrane Klima der kleinen Insel eintauschen kann. Doch weder ihre Ankunft noch ihr Aufenthalt in Malta verlaufen für Lara reibungslos: So läuft sie bei ihren Besichtigungen der maltesischen Sehenswürdigkeiten immer wieder einem merkwürdigen Amerikaner über den Weg, eine Gestalt mit Kapuze treibt sich eines nachts auf dem Gelände der Villa herum, und dann wird Laras Wagen manipuliert. Die Krönung erfolgt bei der Lieferung aus Kanada durch eine unerwartete Fracht: die Leiche von Martin Galea. Schnell richtet sich der Verdacht der Malteser Polizei auf die Ehefrau des Ermordeten, Marilyn Galea, die aber selbst spurlos verschwunden ist, und danach auf das Verwalterehepaar von Galeas Villa. In Sorge um die Menschen, die ihr ans Herz gewachsen sind, beginnt Lara mit eigenen Nachforschungen, die sie bald in die politischen Kreise des Inselstaates führen.

In dem zweiten Abenteuer der kanadischen Antiquitätenhändlerin Lara McClintoch führt Lyn Hamilton ihre Protagonistin nach Malta. Auch hier versteht es die Autorin, Spannung, historische Details und eine reizvolle Kulisse für die Handlung geschickt zu einem Kriminalroman zu verbinden. In ihrer nicht überladenen, aber dennoch sehr beschreibenden Art bietet Lyn Hamilton mit dem Roman nicht nur einen Krimi, sondern auch einen kleinen Reisebericht, der dem Leser zu einer packenden Lektüre verhilft und definitiv Lust macht, den kleinen Inselstaat selbst zu besuchen.

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The Moche Warrior
Berkley Prime Crime, 1999; ISBN: 0425168093


Deutsche Übersetzung: 
Der goldene Krieger; Ullstein, 2001
Die Maske des Kriegers; Weltbild, 2008

Kategorie: Antiquitäten-/ Kunstkrimi/ Lara McClintoch
Zeit: Gegenwart

Für Antiquitätenhändlerin Lara McClintoch beginnt nicht gerade eine Glückssträhne, als ihr Ex-Mann Clive genau gegenüber ein Konkurrenzgeschäft eröffnet. In dem Schlagabtausch, den sich die beiden in der folgenden Zeit liefern, geht eine Runde an Lara, als sie Clive bei einer Auktion einen heißumbotenen Posten mit Imitationen von peruanischer Moche-Kunst vor der Nase wegschnappt. Doch ihre Freude ist nur kurz, denn bald darauf ist einer der Gegenstände gestohlen, und dann legt irgend jemand Feuer in ihrem Laden. Lara kann ihren Mitarbeiter Alex schwerverletzt retten, doch in ihrem Laden findet sich auch die Leiche eines Mitbieters von der Auktion. Polizei und Versicherung gehen von Brandstiftung durch ihren Mitarbeiter aus. Um ihn zu entlasten -und da nur aus ihrer jüngsten Erwerbung ein Gegenstand gestohlen wurde-, beschließt Lara, die Herkunft dieses Postens genauer zu recherchieren. Dabei entdeckt sie, daß die -vermutlich doch authentischen- Kunstgegenstände ursprünglich für einen reichen Händler mit zweifelhaftem Ruf gedacht waren, der vor zwei Jahren unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Die Spur führt Lara zurück zu einer Galerie in New York, doch auch deren Besitzer wird ermordet, bevor er Lara mehr über die Moche-Artefakte erzählen kann. Die einzige Fährte, der sie jetzt noch folgen kann, bringt Lara ins Ursprungsland dieser Kunstimitationen, wo sie sich einem archäologischen Ausgrabungsteam anschließt, das in unmittelbarer Nähe der herstellenden Fabrik nach Spuren der Moche sucht.

Obwohl "The Moche Warrior" wie ein Krimi beginnt, sollte der Hinweis "an archaeological mystery" im Untertitel ernstgenommen werden: Ein großer Teil in Lyn Hamiltons Roman kreist um Archäologie und peruanische Geschichte, spätestens in der zweiten Hälfte des Buches. Dennoch liest sich die Geschichte flüssig und schnell. Daß man einen guten und fachlich versierten Einblick in die Arbeit und die Schwierigkeiten moderner Archäologie erhält, ist ein Bonus, der dem Leser dennoch unaufdringlich gegeben wird. Lyn Hamiltons Serie um die Torontoer Antiquitätenhändlerin Lara McClintoch ist somit jenen Lesern zu empfehlen, die sich auch für die Krimis von Elizabeth Peters (Vicki Bliss) begeistern können.

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The Celtic Riddle
Berkley, 2000

Deutsche Übersetzung: 
Das keltische Labyrinth
Weltbild, 2006; ISBN 3898974049

Kategorie: Antiquitäten-/ Kunstkrimi/ Schatzsuche/ Lara McClintoch
Zeit: Gegenwart

Laras Freund und Helfer Alex Stewart soll in Irland eine Erbschaft antreten. Von Anfang an fühlt er sich bei der ganzen Angelegenheit unwohl, weswegen er Lara bittet, ihn bei dieser Reise zu begleiten. Auch Polizist Rob Luczka und seine Tochter Jennifer schließen sich an. Eigentlich sollten nach einem kurzen Besuch bei der Testamentseröffnung für alle Ferien in Irland beginnen, doch dann kommt alles anders als geplant: Denn der Erblasser, der reiche Eamon Byrnes, verspricht in seinem Testament einen wirklich großen Schatz - aber nur, wenn sich alle Erben zusammentun und mit Hilfe von versteckten Hinweisen den Weg finden. Von Eamons Witwe und Töchtern werden die übrigen Erben aber nicht besonders freundlich aufgenommen, und so beschließen Lara und Alex, sich zusammen mit Michael Davis, dem jungen Gärtner Byrnes', allein auf die Suche zu machen. Die ersten Hinweise auf den Schatz entstammen einer alten Dichtung, "Amairgens Gesang". Doch noch bevor sich die kleine Gruppe auf die Jagd nach dem Schatz machen kann, geschieht ein Mord und der erste der Erben kommt ums Leben. Während Lara, Alex, Michael und Jennifer die Hinweise zusammentragen, müssen sie sich zugleich eines Unbekannten erwehren, der offensichtlich die Erben von Eamon Byrnes ausschalten will und bald sein nächstes Opfer findet. 

Eine geheimnisvolle Erbschaft, eine aufregende Schatzsuche mit vertrackten Hinweisen aus einem uralten Lied und natürlich Mord - vielversprechende Zutaten, mit denen Lyn Hamilton den Leser für Lara McClintochs neuestes Abenteuer ködert. Der Inhalt von "Das keltische Labyrinth" vermag es dann auch, diese Versprechen einzuhalten, auch wenn der deutsche Titel irreführend ist, denn von einem Labyrinth ist in der gesamten Handlung nicht die Rede. Man hätte unbesorgt den Begriff "Rätsel" verwenden können. Von solchen Kleinigkeiten abgesehen, enttäuscht der Roman allerdings keine andere Erwartung: Wieder einmal wird auch die Kulisse, das geheimnisvolle Irland mit seinen Traditionen und Mythen, gebührend gewürdigt, das Konzept einer Schatzsuche sowie die Mordfälle sorgen für die nötige Spannung, und darüber hinaus entwickelt sich auch so einiges im Privatleben der Hauptfigur Lara. Als kurzweilige Lektüre ist auch dieser Fall wieder zu empfehlen.

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The Etruscan Chimera
Berkley Prime Crime, 2002; ISBN: 0425189082


Deutsche Übersetzung: 
Das etruskische Grabmal
Weltbild, 2008; ISBN: 3898978214

Kategorie: Antiquitäten-/ Kunstkrimi/ Lara McClintoch
Zeit: Gegenwart

Ihre bisherigen Erfahrungen im Antiquitätengewerbe haben Lara McClintoch mit Recht vorsichtig gemacht. So ist sie mehr als mißtrauisch, als sie auf ihrer Einkaufstour in Rom von dem öffentlichkeitsscheuen Milliardär Crawford Lake bauftragt wird, für ihn anonym eine etruskische Bronzeskulptur zu erwerben. Dennoch nimmt Lara den Auftrag an und reist nach Frankreich, wo Robert Godard, der derzeitige Besitzer der Antiquität, zu finden sein soll. Aber bevor sie den Kauf abschließen kann, findet sie Godard tot in seinem etruskischen Grabmal, das er unterhalb seines Chateaus für sich selbst angefertigt hatte. Lara würde an einen Unfall glauben, wäre nicht zugleich ein wertvolles etruskisches Gefäß aus der Sammlung Godards verschwunden, auf das das Interesse ihres Auftraggebers ganz plötzlich umgeschwenkt ist. Als das Gefäß dann im Kofferraum von Laras Wagen auftaucht und sie mehrmals beinahe in die Hände der französischen und italienischen Polizei fällt, wird Lara klar, daß jemand es darauf anlegt, sie als Antiquitätenschmugglerin zu diffamieren. Als zu diesem Rufmord einige echte Mordfälle kommen und eine Freundin unschuldig im italienischen Gefängnis landet, macht sich Lara daran, den verworrenen Fall aufzuklären. Doch plötzlich ist ihr mysteriöser Auftraggeber nicht mehr aufzufinden, und Lara steckt inmitten einer gewaltigen Verschwörung.

"The Etruscan Chimera" ist einer der besten Kriminalromane Lyn Hamiltons um ihre Serienfigur Lara McClintoch. Mit der Handlung im Antiquitätenmilieu, den Reisen der Protagonistin durch Frankreich und Italien und einem spannend aufgebauten Fall enthält der Roman alle typischen Zutaten, die man von vorausgegangenen Fällen schon kennt. Daß diesmal die historische Nebenhandlung nur im Prolog stattfindet, ist eine erfreuliche Abwechslung, macht das doch den Handlungsverlauf nur flüssiger. Die Spannung kann sich ungehindert aufbauen und das Tempo ist von Anfang an hoch. So langweilt sich der Leser keine Sekunde und wird mehr als je zuvor von Laras Abenteuer in den Bann gezogen. Ein Highlight der Serie!

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The Orkney Scroll
Berkley, 2006


Deutsche Übersetzung: 
Das Vermächtnis der Wikinger
Weltbild, 2007; ISBN 3898977548

Kategorie: Antiquitäten-/ Kunstkrimi/ Lara McClintoch
Zeit: Gegenwart

Der millionenschwere Strafverteidiger Blair Baldwin ist seit Jahren Lara McClintochs bester, wenn auch nicht sympathischster Kunde. Seine Sammelleidenschaft für Jugendstilobjekte ist ebenso berühmt wie die Winkelzüge in den Prozessen seiner dubiosen Klienten. Als ihm daher vom Antiquitätenhändler Trevor Wylie ein einzigartiger Schreibschrank des schottischen Jugendstilkünstlers Charles Rennie Macintosh angeboten wird, nimmt Blair Lara zwar für eine zweite Meinung zur Begutachtung mit, schließt dann aber den Handel überwältigt und schnell ab. Als sich das gelieferte Möbel aber als Fälschung herausstellt, bekommt Lara den ungerechtfertigten Zorn Blairs zu spüren - und Trevor Wylie wird mit einer Axt im Schädel tot in seinem Geschäft aufgefunden. Da alles auf Blair als Täter hinweist, wird dieser auch rasch verhaftet. Doch Lara beschäftigt die Angelegenheit um den Macintosh-Schrank noch weiter, schließlich geht es um ihren Ruf als Kunstverständige. Und so legt sie auf ihrer nächsten Einkaufstour durch Europa einen Zwischenstop in Schottland und auf den Orkney-Inseln ein. Denn hier soll Wylie die Antiquität einer arglosen alten Dame abgeschwatzt haben. Auf ihrer Tour über die Inseln laufen Lara aber auch einige andere Personen über den Weg, die in Toronto in Wylies Betrugsgeschichte und Ermordung verwickelt waren. 

Was während der Lektüre von "Das Vermächtnis der Wikinger" am meisten auffällt, ist, wieviel deutlicher diesmal der eigentliche Kriminalfall in den Vordergrund tritt, die Protagonistin Lara McClintoch beschäftigt und den klaren Schwerpunkt des Krimis bildet. Doch auch die von Lyn Hamilton gewohnten Elemente -der Handlungsort im Ausland, die liebevolle Beschreibung von Landschaft, Geschichte, Kultur, aber auch der Menschen dort- fehlen nicht. Bis gut über die Hälfte des Buches bleibt eine weitere von Hamiltons gewohnten Stilmitteln verwirrend: der zweite Erzählstrang, der wieder einmal jedem Kapitel vorgeschaltet ist und den inhaltlichen Bezug zu dem Titel des Romans herstellt. Dem erfahrenen Leser von Hamiltons Romanen dürfte das allerdings vertraut sein und ihn bei der Lektüre kaum behindern, da "Das Vermächtnis der Wikinger" trotz dieses Aspekts als einer der klarsten und stärksten Krimis der Reihe betrachtet werden kann.

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