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Castle
Skull
1931
Deutsche Übersetzung:
Die
Schädelburg
Dumonts Kriminal-Bibliothek; ISBN: 3832120300
Kategorie: Geheimnisvolle Gemäuer/ Deutschland/ Henri
Bencolin
Zeit: 1930er |
Der belgische
Industriemagnat D´Aunay bittet Henri Bencolin, Untersuchungsrichter
und Chef der Pariser Polizei, um Hilfe: D´Aunays Freund, der Bühnenschauspieler
Myron Alison, kam vor wenigen Tagen auf mysteriöse Weise ums Leben -
er stürzte brennend wie eine menschliche Fackel von den Zinnen der
geheimnisvollen Schädelburg. Dies ist bereits der zweite unerklärliche
Todesfall in D´Aunays Umkreis, der in Zusammenhang mit dieser Burg am
Rhein steht, denn sie gehörte früher dem berühmten Magier Maleger,
der vor zehn Jahren bei einer Zugfahrt verschwand und dessen Leiche später
aus dem Rhein gezogen wurde. Mit der Aussicht auf Magie, eine
geheimnisvolle Burg und einen interessanten Mordfall reisen Bencolin
und sein Bekannter, der Autor Jeff Marle, zur Aufklärung an den
Rhein. Bald läßt sich ihr Kreis von Verdächtigen auf Alisons Gäste
einschränken, die sich zur Zeit des Mordes allerdings alle in seiner
Villa am anderen Rheinufer, gegenüber der Burg befanden. Das größere
Rätsel, das es zu lösen gilt, ist daher, wie es einem von ihnen
gelingen konnte, diese Tat zu verüben. Dann bekommt Bencolin überraschend
Konkurrenz: Sein alter Rivale aus Kriegstagen, Baron von Arnheim, wird
aus der Hauptstadt entsendet, um sich ebenfalls um die Aufklärung zu
bemühen.
Es
gibt Bücher, die fesseln den Leser mit dem ersten Satz. Carrs Die
Schädelburg gehört mit Sicherheit zu ihnen, denn wie dem
Detektiv, Bencolin, werden auch dem Leser sofort Zauberei, eine Burg
mit seltsamer Geschichte und Mord versprochen. Der Kriminalroman lebt
vom Mysteriösen, wie in den meisten von Carrs Geschichten, in denen
ein Verbrechen präsentiert wird, das auf den ersten Blick völlig unmöglich
durchzuführen war. Weniger wegen der sehr stereotypen Schilderung von
Bencolins deutschem Gegenspieler als vielmehr wegen dieser für Carr
typischen Ausgangssituation und der herrlichen Kulisse, dem Rhein, der
an sich schon genug Geheimnisvolles besitzt, um die Geschichte
interessant zu machen, lohnt es sich, Die Schädelburg zu
lesen. Allerdings – wer Carrs andere Protagonisten kennt, Sir Henry
Merrivale und vor allem Dr. Gideon Fell, den seine joviale Art und
tatkräftige Energie so sympathisch machen, könnte von Bencolin wohl
enttäuscht sein: Distanziert, fast schon teilnahmslos macht er sich
an die Aufklärung des Falles, und da die Geschichte aus der Sicht
seines Begleiters Marle erzählt wird, erhält der Leser kein einziges
Mal einen Hinweis von Bencolin. Die Lösung muß bis zuletzt warten
und sie kann nur von Bencolin selbst geliefert werden.
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Hag's
Nook
1933
Deutsche Übersetzung:
Tod
im Hexenwinkel
Dumonts Kriminal-Bibliothek; ISBN: 3770118898
Kategorie: Geheimnisvolle Gemäuer/ Dr. Gideon Fell
Zeit: 1930er |
Der junge Amerikaner
Tad Rampole ist Gast bei Dr. Gideon Fell. Daß sich sein Aufenthalt
bei dem schwergewichtigen Gelehrten als allzu aufregend gestalten
wird, nimmt er gar nicht an, als er sich nach einer Zugfahrt in dem
kleinen Chatterham in Lincolnshire einfindet. Doch schon bald nach
seiner Ankunft wird Rampole bekannt gemacht mit allen Geschichten, die
um das schaurige Wahrzeichen des Ortes, dem verfallenden einstigen Gefängnis
kursieren: Dabei sind Erzählungen von Geistern, die in dem Gebäude
umgehen sollen, fast selbstverständlich. Kurios allerdings ist das
mysteriöse Ritual, das alle Nachkommen von Anthony Starberth, dem Gründer
und ersten Gouverneur des Gefängnisses, in der Nacht ihres fünfundzwanzigsten
Geburtstages vollziehen müssen: eine Stunde allein in dem gruseligen
Bau zu verbringen. Nun ist just die Reihe an dem jungen Martin
Starberth, dessen Nervosität vor dem Ritual sich als berechtigt
herausstellt: Denn noch vor Ablauf der vorgegebenen Stunde finden
Rampole und Dr. Fell ihn mit gebrochenem Genick im Hexenwinkel,
offenbar vom Balkon des Gouverneurzimmers zu Tode gestürzt. Doch war
es wirklich der Familienfluch? Ein Unfall des angetrunkenen jungen
Mannes? Dr. Fell ist überzeugt: Es war Mord. Und zusammen mit Rampole
und dem Chief Constable Sir Benjamin Arnold sucht er nun nach dem Täter.
John Dickson Carr präsentiert in "Tod im Hexenwinkel"
zum ersten Mal seinen Detektiv Dr. Gideon Fell. Wenn auch die körperlichen
und charakterlichen Eigenheiten dieser sympathischen Figur einen
wesentlichen Teil zum Erfolg aller Gideon-Fell-Krimis beitragen, so
fesselt noch mehr Carrs Talent, mit ungeschnörkelter Sprache und
einfachen Mitteln an den richtigen Stellen eine bedrückende und
gruselige Atmosphäre entstehen zu lassen. Der Fall selbst ist
spannend, und fairerweise gibt Carr dem Leser alle Informationen, die
auch den Ermittlern in der Handlung zugänglich sind. Man ist mit
diesem Kriminalroman also bestens unterhalten und wird -wenigstens
eine leichte- Gänsehaut nicht vermeiden können, selbst wenn man ihn
sich nicht an einem düster-regnerischen Tag zu Gemüte führt. Ein
perfekter Einstieg für alle, die Gideon Fell erst noch kennenlernen müssen.
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The
Mad Hatter Mystery
1933
Deutsche Übersetzung:
Der
Tote im Tower
Dumonts Kriminal-Bibliothek; ISBN: 383212070X
Kategorie: Detektive in England/ Dr. Gideon Fell
Zeit: 1930er |
Als Dr. Gideon Fell
von Chief Inspector Hadley und dem jungen Amerikaner Rampole in London
zu einer Verabredung gebeten wird, muß er wohl schon ahnen, daß dies
kein reines Freundschaftstreffen sein soll. Tatsächlich hat Hadley
einen Fall für Fell, den Scotland Yard selbst nicht übernehmen kann:
Dem angesehenen Geschäftsmann und Bibliophilen Sir William Bitton
wurde wenige Tage zuvor ein wertvolles Manuskript gestohlen, das er
selbst auf äußerst fragwürdige Weise erworben hatte. Doch als Sir
William sich zu dem Treffen einfindet, ist er wegen einer ganz anderen
Sache völlig aufgebracht: Soeben wurde er zum zweiten Mal das Opfer
des "verrückten Hutmachers", eines Spaßvogels, der seit
kurzem den Londoner Nebel nutzt, um arglosen Mitbürgern ihre
Kopfbedeckungen zu stehlen und diese dann an den ungewöhnlichsten
Orten wieder auftauchen zu lassen. Ausgerechnet Sir Williams Neffe,
der junge Philipp Driscoll, ist als Zeitungsreporter dem verrückten
Hutmacher auf der Spur, und ausgerechnet bei ihrem Treffen erreicht
Hadley die Nachricht über das Auffinden eines toten Mannes im
Londoner Tower. Es ist Philipp Driscoll, in Golfkleidung, mit einem
Armbrustbolzen in der Brust - und Sir Williams gestohlenem Zylinder
auf dem Kopf. Hadley, Fell und Rampole machen sich auf zum Tower, um
in dem Fall zu ermitteln.
In Der Tote im Tower beweist John Dickson Carr mal wieder
sein Händchen für die richtige Atmosphäre in einem Kriminalroman.
Was kann spannender und mysteriöser sein, als den Schauplatz
innerhalb der massiven Mauern dieses hochenglischen Bollwerks zu
halten und die Festung außerdem, fast schon surreal anmutend, in den
Londoner Nebel zu hüllen? Ein leichter Gänsehauteffekt ist damit
schon vorprogrammiert. Dr. Fell brilliert und amüsiert (sich und den
Leser), manchmal auf Kosten des pragmatischen und wenig
phantasiebegabten Hadley. Ebenso schnell, wie das Team den Fall aufklären
kann, läßt sich der Krimi denn auch verschlingen und wird so zu
gerade der richtigen Lektüre für einen kühlen und verregneten
Abend.
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The
Hollow Man
1935
Deutsche Übersetzung:
Der
verschlossene Raum
Dumonts Kriminal-Bibliothek; ISBN: 3770153898
Kategorie: Detektive in England/ Dr. Gideon Fell
Zeit: 1930er |
An einem Winterabend
in London sitzen Dr. Fell, Superintendent Hadley und Ted Rampole in
gemütlicher Runde zusammen, als der junge Amerikaner von einer
seltsamen Begebenheit berichtet, deren Zeuge sein Freund Boyd Mangan
geworden ist: Wenige Tage zuvor wurde der pensionierte Professor
Grimaud, dessen jetziges Steckenpferd die Erforschung von Aberglauben
und unerklärlichen Phänomenen ist, in Anwesenheit seiner Freunde von
einem unheimlichen Fremden bedroht, der sich als Illusionist Pierre
Fley ausgab und behauptete, aus einem Sarg entstiegen zu sein und
Grimaud bald besuchen zu wollen. Wie in jener Runde machen sich auch
jetzt Fell und seine Gäste mehr Gedanken um diesen Vorfall als
Grimaud selbst und beschließen daher, den Professor umgehend
aufzusuchen. Und tatsächlich finden sie den Haushalt des Gelehrten in
völliger Aufregung vor: Ein Schuß fällt just, als die Truppe
ankommt, Mangan und Grimauds Tochter Rosette finden sich im Salon
eingesperrt, seine Haushälterin Madame Dumont ist der Ohnmacht nahe,
und sein Sekretär hämmert hilflos an die verschlossene Tür des
Arbeitszimmers, aus dem der Schuß kam. Mit gemeinsamer Anstrengung
wird das Zimmer geöffnet und der sterbende Professor entdeckt, der
nur noch wenige, scheinbar unzusammenhängende Worte zum Vorfall
abgeben kann. So übereinstimmend zunächst alle Zeugenaussagen darauf
hinweisen, daß eben jener Fley sich maskiert zum Haus und dem
Arbeitszimmer Zugang verschafft hat, so verwirrend gestalten sich alle
weiteren Spuren, die ein unbemerktes Entkommen des Mannes
aus dem Zimmer nach der Tat vollkommen ausschließen. Endgültig fällt
er als Täter weg, als man auch Fley
kurze Zeit darauf aus nächster Nähe erschossen auffindet - mitten
auf der Straße zu seiner Wohnung und umgeben von einer Schneedecke,
die weit und breit unberührt ist. Bei beiden Verbrechen muß der Täter, so
scheint es, schon geflogen oder so körperlos, um nicht zu sagen: hohl
gewesen sein, daß er
keinerlei Spuren hinterließ. Ziemlich bald aber ist Dr. Fell bei dem
mysteriösen Fall auf der richtigen Fährte und verblüfft Hadley und
Rampole mit jeder seiner Erkenntnisse aufs Neue.
In Der verschlossene Raum hat es der Leser nicht nur im Titel
mit dem Krimitypus des "hermetisch verschlossenen Raumes"
schlechthin zu tun. Mustergültig präsentiert Carr darin nicht nur
einen, sondern zwei Mordfälle, in denen der Täter sich scheinbar
unbemerkt und unerkannt vom Tatort entfernen konnte, obwohl Zeugen,
örtliche Bedingungen und Gegebenheiten das eigentlich ausschließen.
Ein besonderer Kniff des Autors ist außerdem, daß den Ermittlern
ebenso wie dem Leser alle Hinweise rechtzeitig, vollständig und
unverfälscht gegeben werden, es Carr aber dennoch gelingt, alle zu
täuschen und mit der tasächlichen Lösung durch den grandiosen Dr.
Fell zu verblüffen. Ebenso wie dem im Krimi mehrmals erwähnten
Illusionisten, gebührt es daher, für diesen Kriminalroman John
Dickson Carr für eine fesselnde und unterhaltsame Darbietung
anerkennend Applaus zu spenden.
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The
Arabian Nights Murder
1936
Deutsche Übersetzung:
Mord
aus Tausendundeiner Nacht
Dumonts Kriminal-Bibliothek; ISBN: 3770143833
Kategorie: Verbrechen in Museen/ Detektive in England/ Dr. Gideon Fell
Zeit: 1930er |
Während
seiner mehrmonatigen Abwesenheit von England verpaßte Dr. Fell einen
der aufsehenerregendsten Mordfälle in London. Doch nicht nur, um ihn
darüber auf den neuesten Stand zu bringen, treffen sich bei ihm drei
der mit der Aufklärung des "Mordes aus Tausendundeiner
Nacht" beauftragten Ermittler, sondern auch, weil sie wieder
einmal Dr. Fells Hilfe für den Abschluß des Falles brauchen. Und so
berichten ihm reihum Detective Inspector Carruthers, Assistant
Commissioner Sir Herbert Armstrong und Superintendent Hadley von den
Ereignissen: Eine Kette merkwürdiger Vorgänge führt eines Nachts
Detective Inspector Carruthers in das orientalische Museum des
Industriellen Geoffrey Wade, wo er nicht nur auf einen seltsamen
Nachtwächter und kuriose Ausstellungsstücke stößt, sondern auch
auf die Leiche eines mit einem orientalischen Dolch erstochenen,
unbekannten Mannes. Diverse falsche Bärte, ein Kochbuch, das der
Ermordete bei sich trug, und eine Gruppe junger Leute, die sich das
nächtliche Museum für einen Streich ausgewählt hatten, bereiten
nicht nur Carruthers, sondern auch Armstrong und Hadley zunächst
Kopfzerbrechen. Schließlich kristallisiert sich für Hadley ein
Verdächtiger heraus, doch für ein Gerichtsverfahren reichen die
Beweise nicht aus. Nun soll Dr. Fell sich etwas einfallen lassen. Das
tut er - und verblüfft die drei mit einer völlig unglaublichen
Lösung des Falles.
"Mord
aus Tausendundeiner Nacht" ist einer der besten
Kriminalgeschichten John Dickson Carrs, obwohl hier der berühmte Dr.
Gideon Fell bis zum allerletzten Kapitel kaum fünf Sätze zu sagen
hat. Vielmehr erzählen nacheinander der Polizist vor Ort, sein
Vorgesetzter und schließlich der Beamte von Scotland Yard, was sich
in der Nacht des Mordes und während der anschließenden Ermittlungen
und Zeugenbefragungen ereignet hat. Kein typischer Gideon-Fell-Krimi
also, aber weshalb dann einer der besten? Nun, zunächst weil andere
Charakteristika von Carrs Stil trotzdem wunderbar zur Geltung kommen:
ein nächtliches Museum als Schauplatz, was für eine geheimnisvolle
Atmosphäre sorgt, eigentümliche und teils schräge Charaktere, die
bei aller Spannung auch für etwas Komik sorgen, die zunächst skurrilen und verwirrenden Vorgänge, die nach und nach zur
Aufklärung kommen, und das Konzept, daß eigentlich keiner der
Verdächtigen die Tat hätte begehen können. Dies alles hält den
Leser ans Buch gebannt und läßt ihn mit den Figuren des Romans
schrittweise selbst ermitteln. Und dann der krönende Abschluß: Denn
obwohl durch die Wahl der Erzählperspektiven der Leser nicht weniger
weiß als Dr. Fell auch, präsentiert dieser mit einem Paukenschlag
wieder einmal eine völlig überraschende und dennoch mögliche
Lösung. Und so kann, nach einer unterhaltsamen, flotten Lektüre, der
Leser das Buch zufrieden und begeistert schließen.
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To
Wake the Dead
1938
Deutsche Übersetzung:
Die
Toten wecken
Dumonts Kriminal-Bibliothek; ISBN: 3832183213
Kategorie: Detektive in England/ Dr. Gideon Fell
Zeit: 1930er |
Christopher Kent
steht vor dem Gewinnen einer für ihn sehr wichtigen Wette, die er mit
seinem väterlichen Freund Dan Reaper abgeschlossen hat: Innerhalb von
zehn Wochen sollte er sich, ohne einen Penny in der Tasche und ohne
seinen Namen in die Waagschale zu werfen, von Johannesburg nach London
durchschlagen. Einen Tag vor dem verabredeten Termin steht Kent mit
knurrendem Magen tatsächlich vor dem Royal Scarlet Hotel am
Picadilly, als ihm buchstäblich ein günstiger Wind das
Buchungsformular für ein Zimmer des Hotels zuweht. Damit will er sich
eigentlich nur ein Frühstück erschwindeln und ahnt nicht, was er im
besagten Zimmer finden wird - obwohl das "Bitte-nicht-stören"-Schild
mit der handschriftlichen Ergänzung "tote Frau" ihm bereits
einen guten Hinweis gibt. Entsetzt wendet sich Christopher an den
einzigen Menschen in London, der ihm helfen kann: Dr. Gideon Fell. Zu
seiner Überraschung weiß dieser bei Christophers Ankunft über den
Mord schon Bescheid - und Superintendent Hadley ist ebenfalls
anwesend. Denn das Opfer stammt aus Christophers Familienkreis und ist
nicht die erste Person aus der Gruppe um Dan Reaper, die kürzlich
ermordet wurde. Dr. Fell, Hadley und Christopher machen sich an die
Aufklärung der mysteriösen Fälle...
Wieder hat John Dickson Carr eine Kriminalgeschichte geliefert, die
sich unter äußerst kuriosen Begleitumständen und Szenarien
ereignet. Erneut ist das bewährte Gespann Dr. Fell-Hadley dabei,
wieder verblüffen die Deduktionen des wohlbeleibten Doktors, wenn er
auch in diesem Fall weniger genial in den Vordergrund gerückt wird
als in manchen anderen. Dennoch verblüfft Carr den Leser in Die
Toten wecken durch die Lösung, obwohl er in gewohnter Manier mit
Indizien und Hinweisen nicht hinterm Berg hält und dem Leser so die Möglichkeit
bietet, den Fall selbst aufzuklären. Alles in allem eine
unterhaltsame und kurzweilige Lektüre.
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Death
in Five Boxes
1938
Deutsche Übersetzung:
Fünf
tödliche Schachteln
Dumonts Kriminal-Bibliothek; ISBN: 3832183337
Kategorie: Detektive in England/ Sir Henry Merrivale
Zeit: 1930er |
Auf
seinem nächtlichen Heimweg wird der Toxikologe John Sanders von einer
fremden jungen Frau angesprochen: Marcia Blystone ist die Tochter
eines berühmten Londoner Chirurgen und in offensichtlicher Sorge um
ihren Vater, dem sie bis zu einem Haus gefolgt ist, in dem er zu einer
Party geladen war. Doch in der Wohnung ist es totenstill. Wie sich
herausstellt, führte eine glückliche Fügung ausgerechnet Sanders
auf diesen Weg, denn als er und Marcia nach dem Rechten sehen, finden
sie die vier Gäste bereits besinnungslos und offensichtlich vergiftet
und den Gastgeber Haye mit einem Stockdegen erstochen vor. Durch
Sanders´ rasches Handeln können die übrigen Gäste gerettet werden,
doch für Chefinspektor Masters ist klar, daß sich nur unter ihnen
der Mörder von Haye befinden kann: Denn zunächst hat jemand die Getränke
der Gäste mit Atropin vergiftet, dann den Gastgeber erstochen und
schließlich in die Taschen aller Anwesenden Gegenstände plaziert,
die sowohl Masters wie Sanders Rätsel aufgeben. Doch alle Verdächtigen
legen übereinstimmend dar, daß die Tat keinem von ihnen möglich
gewesen wäre. War der Täter doch ein noch unbekannter Außenstehender?
Masters´ Bekannter Sir Henry Merrivale, der berühmte
Strafverteidiger, tritt in den Fall ein und forscht auf seine
unkonventionelle Art nach dem Täter. Doch dann geschieht ein zweiter
Mord und wirft die Ermittler erneut zurück.
In
Fünf tödliche Schachteln hat Carrs dritter berühmter -und
Gideon Fell nicht unähnlicher- Detektiv, Sir Henry Merrivale, seinen
Auftritt. Erneut gelingt es dem Autor, einen spannenden Kriminalfall
zu erzählen, erneut eine Tat, die über eine lange Zeit hinweg als
eigentlich undurchführbar gilt. Und obwohl dem Leser hier wieder alle
Hinweise gegeben werden, um über den Fall selbst brüten zu können,
präsentiert Carr am Ende dennoch eine verblüffende aber logische Lösung.
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The
Case of the Constant Suicides
1941
Deutsche Übersetzung:
Die
schottische Selbstmordserie
Dumonts Kriminal-Bibliothek; ISBN: 377015388X
Kategorie: Geheimnisvolle Gemäuer/ Dr. Gideon Fell
Zeit: 1940er |
Alles
beginnt mit einer Zugfahrt Richtung Schottland: Eine Verwechslung
aufgrund ihrer Namensgleichheit führt dazu, daß Alan und Kathryn
Campbell, im Grunde wildfremde Menschen, sich auf der Reise nach
Schottland in dasselbe Schlafabteil zugewiesen sehen. Und offenbar
teilen sie noch mehr als das, denn sie reisen auch noch an das gleiche
Ziel: Burg Shira am Loch Fyne. Hierhin bestellt sie der Anwalt des unlängst
verstorbenen Angus Campbell zu einer Familienkonferenz. Neben ihren
mehr oder minder exzentrischen Verwandten lernen die jungen Campbells
auch noch eine alte Familiengeschichte kennen: Demnach war der alte
Angus nicht der erste, der aus dem Fenster des Turmzimmers zu Tode stürzte
- oder gestürzt wurde? Und er bleibt auch nicht das letzte Opfer.
Ebenso wie Kathryn und Alan macht sich auch der hinzugebetene Dr.
Gideon Fell an die Lösung des Falles.
Unter den
Verfassern klassischer Kriminalromane ist John Dickson Carr ein Autor,
der mit einer ganz eigenen Leichtigkeit erzählt. Ein ordentlicher
Schuß Humor, schlitzohriger Witz und eine Prise Romantik machen seine
Krimis zu einem unvergleichlichen Lesevergnügen. In Die
schottische Selbstmordserie aber hat Carr diese typischen
Kennzeichen besonders deutlich herausgearbeitet: Ich kann
nicht beurteilen, wieviel Freude und Kurzweil der Autor beim Verfassen
des Romans hatte, beim Lesen jedenfalls hatte ich viel Spaß an dem
Kriminalfall, den skurrilen Charakteren und den gelegentlich
aberwitzigen Situationen, in denen sich die Protagonisten des Falles
mehrmals wiederfanden. Es ist vermutlich keine typische Reaktion, wenn
man bei der Lektüre von Kriminalromanen in Lachsalven ausbricht, in
diesem Fall sind sie jedoch eine unvermeidbare Nebenwirkung.
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