Ellery Queen

 






Greek Coffin Mystery
1932


Deutsche Übersetzung: 
Der Sarg des Griechen
Dumonts Kriminal-Bibliothek, 2001; ISBN: 3770124758


Kategorie: Detektive in den USA/ Ellery Queen
Zeit: 1920er
 

Als der prominente Kunsthändler Georg Khalkis in New York stirbt, hat dieses Ereignis alle Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und Presse. Als am Tag der Beerdigung der Familienanwalt entdeckt, daß das Testament verschwunden ist, bringt das Polizei und Staatsanwaltschaft ins Spiel. Vor Ort dabei ist Inspektor Queens Sohn Ellery, der zu wissen glaubt, wo man das entwendete Schriftstück zu suchen hat: Im Sarg des just bestatteten Verschiedenen. Doch als der geöffnet wird, wartet auf die ungläubigen Anwesenden eine ganz andere Entdeckung. Denn in Khalkis' Sarg liegt zwar kein Testament, dafür allerdings ein zweiter Toter. Und plötzlich stellen sich den Ermittlern ganz neue Fragen: Wer war der Unbekannte und wie konnte seine Leiche unbemerkt in den Sarg kommen? Wo ist das Testament, und ist womöglich auch Khalkis keinem natürlichen Tod erlegen? Grünschnabel Ellery scheint für alle Fragen eine Antwort parat zu haben, die machen diesen Fall aber nur noch verzwickter.

Der Sarg des Griechen ist ein perfekter Krimi-Klassiker mit allen Zutaten, die dazu gehören: der Tod eines vermögenden Prominenten, ein verschwundenes Testament, eine Versammlung von suspekten Familienmitgliedern und Gästen und das Stadthaus des Verstorbenen mit seiner Unheil andeutenden Nähe zu einem kleinen, abgeschiedenen Friedhof inmitten der Großstadt New York. Dieser Kriminalroman von 1932 ist nicht der erste, der aus der Ellery-Queen-Reihe erschien, wird aber inhaltlich vor allen anderen angesiedelt: Hier ist der später gefeierte Detektiv Ellery Queen noch ein Neuling und wird von seinem Vater eigentlich nur als stiller Beobachter zu Ermittlungen in einem wenn auch nicht alltäglichen, so doch zunächst einfach erscheinenden Fall von Diebstahl mitgenommen. Ziemlich schnell jedoch kann sich der Leser nur wundern, wie selbstverständlich sich dieser Laie in den Fall einmischt und das sowohl von seinem Vater  wie auch den anderen Offiziellen zugelassen wird. Es besteht bald kein Zweifel mehr, daß es Ellery ist, der mit seinen Theorien die Richtung für die Ermittlungen in diesem Fall vorgibt - oder vielmehr die Richtungen. Denn im Verlauf der Handlung scheint sich der vorlaute Jungdetektiv mehr als einmal gehörig zu täuschen und zu einer Korrektur seiner Theorien gezwungen zu sein. So ist der Roman auch voller Fährten, die sich als irreführend erweisen, aber eben auch voller spannender Wendungen und verblüffender Entwicklungen. In seiner reichlich selbstgefälligen und manchmal arrogant wirkenden Art entwickelt sich Ellery in diesem Fall oft zu einem roten Tuch für die anderen Personen des Romans wie auch für den Leser, der ihn während der Lektüre sicher oft ordentlich zurechtstutzen möchte. Dies und die Charakterisierung und Interaktion weiterer Hauptfiguren im Roman werden daher bestimmt den einen oder anderen Manga-Leser an einen anderen neunmalklugen jungen Laien-Ermittler erinnern und sich fragen lassen, ob Gosho Aoyamas Conan Edogawa nicht etwas mehr an der Figur des Ellery Queen als an der des Sherlock Holmes angelehnt ist. Ein weiterer Aspekt, der dieses Buch zu einer unterhaltsamen und empfehlenswerten Lektüre macht.

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Auf dieser Seite:

The Greek Coffin Mystery/
Der Sarg des Griechen

 


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