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Scorpion
House
Ebook; Kindle-Version
Deutsche Übersetzung:
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Kategorie: Krimi/ Archäologie/ Dr. Lacy Glass/Ägypten
Zeit: Gegenwart |
Die
junge Biochemikerin Dr. Lacy Glass gehört zu einer fünfköpfigen
Gruppe von Wissenschaftlern einer amerikanischen Universität, die
für ein internationales Forschungsprojekt nach Ägypten reisen.
Nördlich von Theben, am Westufer des Nils, sollen sie gemeinsam mit
einigen Archäologen vor Ort das Grab eines Vornehmen aus der 18.
Dynastie wissenschaftlich erschließen. Doch das Unternehmen hat einen
denkbaren schlechten Start, als schon in der ersten Nacht im
Expeditionshaus 'Whizz Bang' einer der Mitarbeiter ums Leben kommt.
Der aufmerksamen Lacy kommen die Umstände dieses Todesfalles seltsam
vor, doch äußert sie ihren Verdacht zunächst nicht, obwohl sie
selbst im Laufe der nächsten Tage in mehrere lebensgefährliche
Situationen gerät. Für den Rest der Gruppe mögen die Ereignisse wie
Unglücksfälle aussehen, Lacy selbst ist sich jedoch sicher, daß
einer unter den Forschern es auf die anderen Kollegen abgesehen hat.
Erst als tatsächlich ein weiterer Bewohner stirbt, geht auch die
ägyptische Polizei von einem Verbrechen aus. Schnell ist der
vermeintliche Mörder verhaftet, doch Lacy bezweifelt, daß es sich
dabei um den richtigen Täter handelt. Neben dem Wirbel um eine
einzigartige Papyrusrolle, die aus 'Whizz Bang' gestohlen wird, der
Gefahr der Einstellung des Forschungsprojekts und der Bedrohung der
Ausgrabungsstätten durch eine plötzlich eintretende Regenflut bleibt
Lacy allerdings nicht viel Zeit, um den wahren Schuldigen zu finden.
Mit
Scorpion House startet Maria Hudgins ihre Krimireihe um die
junge Wissenschaftlerin Lacy Glass, die es für ihren ersten Mordfall
gleich an einen äußerst faszinierenden Schauplatz verschlägt. Auch
mit anderen Mittel und durch zahlreiche Reizworte weckt Hudgins im
Leser schon vorab das Interesse für die Geschichte: Archäologie,
Ägypten, ein überschaubares Grüppchen an Verdächtigen in einem
abgelegenen Haus - ein klassischer Landhauskrimi, nur in diesem
Fall mit einem recht exotischen "Landhaus" am Westufer des
Nils. Doch eine derart nach oben geschraubte Erwartung sollte auch
erfüllt werden, und danach sieht es zunächst nicht aus. Bis gut zur
Mitte des Buches braucht der Leser unter Umständen, um sich mit der
Erzählweise der Autorin anzufreunden. So wirken z.B. der häufig
elliptische Satzbau sowie die abrupten Szenen- und Handlungswechsel
wie Regieanweisungen in einem Drehbuch oder lassen an den Bericht in
einem in dritter Person geschriebenen Expeditionstagebuch denken. Hat
man sich mit diesem Stil aber erst arrangiert, entdeckt man die
Qualitäten der Geschichte: So überzeugt sie voll und ganz durch
einen klugen Aufbau, eine ausgewogene Mischung aus Impressionen von
Landschaft und Leuten, Einblicke in die vielseitige Arbeit
archäologischer Wissenschaftler (gerade genug, um interessant zu
bleiben) und durch eine sachte entwickelte und sich steigernde
Spannung. Die Wahl der Schauplätze, die Konzeption der Romanfiguren
und die Bedeutung, die die Autorin ihnen in der Handlung zuweist, und
ganz besonders der Schluß erinnern sogar ein wenig an die Krimis von
M. M. Kaye. Falls Scorpion House also ein typisches Beispiel
für die Schreibe von Maria Hudgins ist, dürfte die Reihe um Dr. Lacy
Glass für Fans von dieser Art Kriminalroman äußert vielversprechend
und eine langersehnte Entdeckung sein.
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