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Knights
Of The Round Table: Lancelot
Jove, 2006; ISBN: 0515141992
Deutsche Übersetzung:
-
Kategorie: Romantik & Liebe/Mittelalter/ England
Zeit: Frühmittelalter |
Sir Lancelot du Lac
ist der erste unter den Rittern der Tafelrunde. Unbesiegt,
geheimnisvoll und kühl - so sehen ihn die meisten Mitglieder des
Hofes von Camelot, wenn auch wilde Spekulationen um seine enge
Beziehung zu Königin Guinevere kursieren. Niemand ahnt den Zwiespalt,
in dem sich Lancelot durch seine Treuegelübde an sowohl König Arthur
wie Guinevere befindet, als er auf Wunsch der Königin und entgegen
Arthurs Willen unerkannt an einem Turnier teilnehmen soll. Als er sich
auf dem Weg zum Austragungsort verirrt, findet er Obdach auf dem ärmlichen
Herrensitz Corbenic, wo er bald der jungen Elaine beisteht, die
verzweifelt um die Wiederherstellung des Familienbesitzes kämpft und
dabei weder auf die Hilfe ihres weltfremden Vaters, noch auf die ihres
Bruders Torre zählen kann. Obwohl Lancelot seinen Namen nicht
preisgibt, erkennt Torre ihn doch: Schließlich hat er es einer
Turnierniederlage gegen Lancelot zu verdanken, daß er verkrüppelt
wurde und einem Leben als ruhmreicher Ritter nun nur noch nachtrauert.
So ist Torre der erste und nicht der einzige, der sich der beginnenden
romantischen Beziehung von Lancelot und Elaine entgegenstellt. Doch
auch Lancelot selbst sieht seine Liebe zu Elaine mit Bedenken: Zu
vieles ist ungeklärt, angefangen bei seiner Herkunft, der Macht, die
seine Ziehmutter, die "Dame vom See", über ihn ausübt,
sein ungeklärtes Verhältnis zu Guinevere und Arthurs schwindendes
Vertrauen in ihn. Lancelot verläßt Elaine, um für Arthur zu kämpfen.
Bei ihrem nächsten Wiedersehen auf Camelot brechen schließlich alle
ungelösten Schwierigkeiten zugleich über das Paar ein. Doch für
Lancelot erweist sich der Kampf um seinen Seelenfrieden als fatal.
Mit
der Geschichte von Lancelot eröffnet Gwen Rowley ihre Romanreihe um
die Ritter der Tafelrunde. Man muß nicht weit vorangekommen sein,
damit sich beim Lesen dieses Romans ein Wort aufdrängt: Substanz.
Denn Rowleys Verdienst ist es, durch Originalität, eine schöne
Sprache und der sorgfältig ausgearbeiteten Geschichte ihr Werk
deutlich aus der Masse jener Liebesromane hervorzuheben, in denen eine
fadenscheinige Handlung nur den dürftigen Rahmen für zahlreiche
Liebesszenen liefert. Ihr gelingt dabei, was über die Jahrhunderte
immer wieder Dichter, Komponisten und Maler anstrebten, nämlich
traditionelle Elemente aus den Überlieferungen um die Artussage in
eigenen Worten mit neuen Ideen und Ansätzen zu verbinden und sie für
das heutige Publikum attraktiv zu machen. Lesern, denen Handlung und
Romantik im altmodischen Sinn wichtig sind, muß Rowleys Erstlingswerk
ans Herz gelegt werden.
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