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The
Chinese Parrot
Grosset
& Dunlap, 1926
Deutsche Übersetzung:
Der
chinesische Papagei
Dumonts
Kriminal-Bibliothek, 2004; ISBN: 3832183329
Kategorie: Detektive in den USA/ Charlie Chan
Zeit: 1920er |
Als Sally
Phillimore-Jordan, eine alte Bekannte des Juweliers Alexander Eden, in
San Francisco an ihn herantritt und ihn bittet, die berühmten
Phillimore-Perlen für sie zu veräußern, hat Eden augenblicklich
einen Interessenten: Der neureiche Börsenspekulant P.J. Madden will
die Perlen für seine Tochter Evelyn unbedingt haben. Kaum ist das
Geschäft beschlossen, stellt Madden aber neue Forderungen: Die Perlen
sollen zu ihm auf seine Ranch in der Wüste gebracht werden. Diese
Aufgabe fällt Edens Sohn Bob zu, doch Sally Jordan empfiehlt noch
einen weiteren Kurier: Detective Sergeant Charlie Chan hat die Perlen
bereits aus Honolulu nach San Francisco gebracht. Um sicherzugehen, daß
ihnen auf der letzten Etappe nichts mehr zustößt, begleitet er Bob
Eden auf der Fahrt. Ihre Wege trennen sich jedoch, als sie im Wüstenstädtchen
Eldorado ankommen. Wie weise dieser Zug von Charlie Chan war, erweist
sich, als Bob auf der Ranch ankommt: Denn irgend etwas stört ihn an
der Atmosphäre, ebenso wie an Madden und dessen Sekretär Martin
Thorn, die sich auf der Ranch plötzlich regelrecht abschotten. Noch
überraschter ist Bob, Charlie Chan auf der Ranch wiederzusehen -
angestellt als neuer Koch. Und das höchste Mißtrauen ist erreicht,
als der Papagei seines verschwundenen Vorgängers von sich gibt:
"Hilfe! Hilfe! Mord!". Es braucht wenig Überzeugungsarbeit
von Charlie Chan, damit Bob die Übergabe der Perlen so lange wie möglich
hinauszögert. Währenddessen versucht Charlie, dem Papagei noch mehr
Informationen über ein mögliches Verbrechen auf der Ranch zu
entlocken.
"Der
chinesische Papagei" ist einer der ersten Fälle des berühmten
Detektivs Charlie Chan. Ein wenig enttäuschend, daß er in diesem
Roman wenig mehr tut, als dem eigentlichen Protagonisten, Bob Eden,
immer wieder zu Geduld und Verzögerung zu raten. So kommt für einen
Kriminalroman auch wenig Spannung auf. Lohnt sich die Lektüre
dennoch? Ja, denn zugleich und in erster Linie liefert Biggers im
Roman auch eine kurzweilige Schilderung Kaliforniens der 20er Jahre in
vielen seinen Facetten, wie beispielsweise das Schicksal einstiger
Goldgräberstädte und die aufkommende Filmindustrie. So ist "Der
chinesische Papagei" durchaus ein Stück Kultur- und
Zeitgeschichte und nicht nur Nostalgikern und Fans des klassischen
Kriminalromans zu empfehlen.
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