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Tongue
in Chic
Signet, 2007; ISBN: 0451220561
Deutsche Übersetzung:
Die
Herzensdiebin
Blanvalet, Juli 2008
Kategorie: Romantik & Liebe/ USA/ Serie "Fortune
Hunters", Nr. 2
Zeit: Gegenwart |
Eigentlich hätte der
Einbruch so einfach gehen sollen: Meadow Szarvas hat sogar den
Schlüssel zu dem Anwesen, in welchem ihre Großmutter eines ihrer
frühen Gemälde zurückgelassen hatte. Doch mit zwei Dingen konnte
Meadow nicht rechnen: Zunächst hängt das Bild nicht an dem Ort, den
ihre Großmutter ihr nannte, und nun gehört das Haus nicht länger
derem geschiedenen Mann, sondern dem eiskalten Unternehmer Devlin
Fitzwilliam, der Meadow prompt bei dem Einbruch überrascht. Panisch
greift Meadow auf die nächstbeste Ausrede zurück, die ihr einfällt,
und behauptet, sie habe Gedächtnisverlust und wisse nicht, wer sie
sei und wie sie auf das Anwesen komme. Nun ist Devlin nicht minder
einfallsreich und reagiert promt mit der Eröffnung, Meadow sei seine
Ehefrau und seit ihrer stürmischen Romanze und Eheschließung auf
Mallorca spurlos verschwunden gewesen. Nun beginnt eine einzigartige
Posse, denn jeder der beiden weiß, daß der andere lügt, die Frage
ist nur noch, wer sich zuerst verrät. Aber da Meadow die Suche nach
dem Gemälde nicht aufgeben kann, weil sie es zur Bezahlung der
Krebsbehandlung ihrer Mutter braucht, bleibt sie als Devlins
"Frau" auf dem Anwesen. Und Devlin, der Meadows wahre
Identität sehr wohl kennt, hat seine eigenen Pläne mit der
Enkeltochter seines Erzfeindes: Denn Bradley Benjamin ließ Devlin
jahrzehntelang seine uneheliche Herkunft spüren und machte in dem in
überkommenen Moralvorstellungen verhafteten South Carolina Devlins
Kindheit deswegen regelmäßig zu einem Kampf. Doch die
unkonventionelle Künstlerseele Meadow bringt nicht nur das Leben der
vornehmen Familien vor Ort durcheinander, vor allem wirbelt sie in
Devlin ungekannte Gefühle auf, der langsam an dem Spiel mit seiner
"Ehefrau" mehr Gefallen findet, als er je gedacht hätte.
Christina
Dodds "Tongue in Chic" gehört zu jenen Romanen, die
man lange nicht einschätzen kann, was vor allem an dem sprunghaften
Verhalten der Hauptfiguren und der ebensolchen Entwicklung der
Handlung liegt. Der Roman zeigt zwar Elemente von Suspense und viel
Humor und kreist natürlich um die romantische Beziehung der beiden
Protagonisten, aber der Suspense-Anteil ist nicht stark ausgeprägt,
die meisten Schwierigkeiten, denen die beiden Hauptfiguren sich
stellen müssen, werden von der Autorin aufgelöst, bevor wirklich
Spannung entsteht. So schlägt während des ganzen Romans die
Amplitude nie besonders stark aus, und selbst am Ende bleiben einige
Fragen offen. Positiv ist hingegen der fast durchwegs unbeschwerte Ton
zu vermerken und natürlich das überaus unterhaltsame Duell der
Geister zwischen Meadow und Devlin, deren Einfallsreichtum beim Leser
mehrmals für einen herzlichen Lacher sorgt.
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