Arturo Perez Reverte

 






La Tabla de Flandes
Alfaguara Hispanica, 1990


Deutsche Übersetzung:
Das Geheimnis der schwarzen Dame
rororo, 2001; ISBN 349913909X

Kategorie: Kunst-/ Schachkrimi
Zeit: Gegenwart

Bei ihrem neuesten Projekt steht Restauratorin Julia buchstäblich vor einem Rätsel: Auf einem fünfhundert Jahre alten Tafelbild aus Flandern, das sie für den anstehenden Weiterverkauf herrichten soll, entdeckt sie unter der Farbschicht eine lateinische Inschrift: „Quis necavit equitem" - Wer tötete den Ritter?. Das Gemälde zeigt zwei Edelleute beim Schachspiel, denen im Hintergrund eine Dame in Schwarz Gesellschaft leistet. Und so kann sich die Frage sowohl auf den geschlagenen Springer in der Schachpartie wie auf eine historische Begebenheit, die Ermordung des einen Ritters beziehen. Bald wird Julia klar, daß der Maler nicht nur die Frage, sondern auch die Antwort in dem Gemälde verborgen hat. Als sie beginnt, Nachforschungen über die Herkunft des Bildes und die dargestellten Personen anzustellen, rührt sie offenbar an Dingen, die irgend jemand weiterhin verborgen halten will, denn der Kunsthistoriker Álvaro Ortega, der ihr weitere Informationen versprach, fällt einem zweifelhaften Unfall zum Opfer. Nun muß Julia das Rätsel des Gemäldes nicht nur aus wissenschaftlichem Interesse, sondern aus ganz persönlichen Gründen lösen. Dazu bittet sie den Schachspieler Muñoz um Hilfe, der zunächst die dargestellte Partie "von hinten aufrollt". Doch dann tritt ein anonymer Spieler mit ihnen in Verbindung, der sie zu einer Fortsetzung dieses Spiels herausfordert.

Für diesen Roman muß man sich Zeit nehmen. Damit ist nicht gemeint, daß er sich langsam liest oder zu lang ist. Im Gegenteil - Das Geheimnis der schwarzen Dame vermag den Leser sehr schnell zu fesseln und es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen, bevor die Protagonisten eine weitere entscheidende Stufe zur Lösung erreicht haben. Aber dieser Roman lädt ein, fordert geradezu, das Buch zu senken und selbst in die gedankliche Rekonstruktion miteinzusteigen. Daß dies eines der Ziele des Autors war, erkennt man an den zahlreichen Informationen sowie Schemata der einzelnen Stadien der Schachpartie, die Perez-Reverte niemandem vorenthält. Allerdings - wer absolut keine Kenntnisse von Schach hat, dem wird sich nicht der volle Unterhaltungswert dieses Romans erschließen. Für alle anderen eine überaus empfehlenswerte Lektüre.

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Auf dieser Seite:

La Tabla de Flandes/
Das Geheimnis der schwarzen Dame

 


Genres

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